Software-Updates: bittersüße Vorfreude

🕓 Lesezeit circa 3 Minuten

Ob Computer, Smartphone, Tablet oder Spielkonsole, regelmäßig warten neue Updates von Programmen auf uns, die installiert und in Betrieb genommen werden wollen. Es werden neue Funktionen versprochen, auf gestopfte Sicherheitslöcher aufmerksam gemacht und häufig sogar ein schickes neues Design angepriesen. Doch Updates lösen nicht nur Vorfreude auf das Neue aus, sie haben stets auch einen unangenehmen Beigeschmack. Werde ich die neue Version der Software genauso einfach bedienen können, wie die Vorgängerversion? Werden alle Funktionen noch vorhanden sein, an die ich mich gewöhnt habe und auf die ich nicht verzichten will?

Warum Updates so wichtig sind

Habt Ihr auch schon einmal gezögert ein Update einer Software durchzuführen, weil Ihr befürchten musstet, dass die neue Version des Programms schlechter sein könnte als die Alte? Kennt Ihr dieses ungute Gefühl vor dem Neuen, die Furcht vor einer Verschlimmbesserung? Schließlich heißt es nicht umsonst:

Never change a running system.

Verändere nie ein System, das läuft und funktioniert. Warum also das Risiko eines Software-Updates eingehen? Schließlich könnte der Nachfolger schlechter sein als sein Vorgänger! Und dann gibt es eventuell kein Zurück mehr…

Doch um Updates kommen wir nicht herum. Der wichtigste Grund eine Software zu aktualisieren ist die Sicherheit des eigenen Systems. Denn Updates schließen sehr häufig Sicherheitslücken. Werden diese Lücken nicht durch eine neue Softwareversion geschlossen, könnten Hacker sie nutzen, um in das System einzudringen und Schaden anzurichten. Zudem entwickelt sich die Technik rasend schnell weiter. Wer sich Updates auf längere Zeit verweigert, wird irgendwann zurückfallen und neue Betriebssysteme und Computer nicht mehr nutzen können, weil diese dann nur noch aktuelle Software unterstützen. Zuletzt bringen viele Updates auch neue, praktische Funktionen mit sich, die Ihren Reiz haben und im besten Fall die eigene Produktivität steigern und Spaß machen. Es hilft also nichts! Um die eigenen Computer möglichst sicher zu wissen und sich dem Fortschritt nicht zu verweigern, müssen wir in regelmäßigen Abständen Software-Updates durchführen.

Do change your running system!

Haben wir nicht alle einen größeren oder kleineren Teil in uns, der Angst vor dem Neuen hat? Das kleine Teufelchen im Ohr, das in dem Neuem keine Chance, sondern nur Nachteile und Gefahr sieht. Doch die Angst vor dem Unbekannten, Ungewissen und der Erfahrung, möglicherweise nicht damit umgehen zu können, müssen wir lernen zu überwinden. In kaum einen Bereich müssen wir uns dieser Angst so häufig stellen, wie in der Welt der Technik. Doch das Überwinden dieser Angst wird in den meisten Fällen mit einer positiven Erfahrung belohnt. Denn haben wir uns erst an den neuen Look und die neuen Eigenschaften eines Software-Updates gewohnt, werden wir häufig mit tollen neuen Funktionen belohnt.

Plötzlich reagiert mein Handy auf meine Stimme und antwortet mir sogar. Mein Computer lässt sich auf einmal intuitiver bedienen und beim E-Book-Lesen auf dem Tablet kann ich plötzlich mit einem Fingertip Wörter in einem deutschen Wörterbuch nachschlagen. Begeistert zeige ich Freunden und Familie, was ich mit meinen technischen Geräten alles machen kann, ich führe vor und schwärme von den Möglichkeiten. Und da sind die Sorgen plötzlich vergessen, die mir vor dem Update noch Bauchschmerzen verursachten und mich zögern ließen. Und blicke ich heute zurück auf all die vielen tausend Updates, die ich in den letzten Jahren installierte, dann muss ich gestehen, dass die positiven Erfahrungen tatsächlich überwiegen. Die wenigen schlechten Updates, die tatsächlich großen Ärger und Wut mit sich brachten, verblassen neben den Möglichkeiten, die uns heute dank technischer Weiterentwicklung zur Verfügung stehen.

Und so möchte ich diesen Beitrag mit folgender Weisheit beenden:

„Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“

André Gide (Französischer Schriftsteller)

P.S. Dir hat dieser Artikel gefallen? Dann teile ihn bitte!

Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

3 Antworten

  1. Kilian sagt:

    Wow, ein sehr tolles Thema und ein toller Beitrag dazu und habe dem als ehemaliger Software-Entwickler nichts mehr hinzuzufügen ;-).

    • Katharina sagt:

      Danke! <3 Als Informatiker ist einem das Thema natürlich nicht neu. Ich werde immer wieder gefragt, wie schnell Updates installiert werden müssen. Und ich stelle auch immer wieder mit Entsetzen fest, wie viele Leute mit einem veralteten Browser surfen. Da braucht man sich über einen infizierten Rechner dann auch nicht wundern… Aber ich kenne eben auch die Befürchtung, dass ein Update mit Enttäuschung endet, weil wichtige Funktionen wegefallen sind oder die Benutzerführung umgestellt wurde. 😉

  1. 17. Juli 2023

    […] Sehr viele Menschen um mich herum hassen Updates, bei denen sich Dinge auf ihren Computern oder Handys verändern… […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert