Das gute alte Fotoalbum vs. Handybilder & Instagram

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Bild: Dominika Roseclay / Pexels / CC BY-SA 2.0

Wenn ich mir Kinderbilder anschaue, dann greife ich ins Regal und hole ein dickes, altes Fotoalbum hervor. Ich bin ordentlich genug, um kein Staub herunterpusten zu müssen, doch auch ohne Staubschicht sieht man dem Fotoalbum sein Alter an. Schlage ich den Deckel auf, zeigen sich verschiedene Fotos, inzwischen ein wenig verblasst, die meine Familie und ich vor vielen Jahren in dieses dicke Album hineingeklebt haben. Die Anzahl der Bilder ist übersichtlich und tatsächlich wünsche ich mir heute von vielen besonderen Momenten, an die ich mich erinnern kann, Fotos oder Videos, die leider nie aufgenommen wurden. Aber so war das damals in den 80er und 90er Jahren.

Wie gut haben es Kinder, die in diesen modernen Zeiten aufwachsen! Die ganze Familie zückt ständig das Handy und macht jede Menge Fotos und Videos von jedem noch so kleinen Ereignis. Frage ich heute eine Freundin, ob sie mir Bilder oder Videos ihres Kindes zeigen kann, greift sie wie selbstverständlich zu ihrem Smartphone und kann mir hunderte Schnappschüsse ihres Lieblings präsentieren. Unglaublich, wie das Handy das Einfangen von Erinnerungen revolutioniert hat! Alleine die Qualität der Bilder und Videos sind beeindruckend vergleicht man sie mit Bildern und Videos aus meiner Kindheit und Jugend.

Sind Fotoalben ein Relikt aus alten Zeiten?

Manchmal fühle ich mich wie ein Dinosaurier, dass ich noch so alte Fotoalben in meinem Regal stehen habe. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich auch moderne Fotobücher angefertigt und habe drucken lassen, mit Erinnerungen, die nicht ganz so lange her sind wie meine Kindheit. Und im Wohnzimmer habe ich einen digitalen Bilderrahmen stehen, auf dem im 10-Sekunden-Takt die schönsten Fotos der letzten zehn Jahre angezeigt werden. Natürlich muss ich den Speicher dieses digitalen Bilderrahmens regelmäßig mit aktuellen Fotos füttern, aber das mache ich gerne.

Aber was ist mit dem guten alten Fotoalbum? Werden diese noch genutzt? Lassen Menschen ihre Handyfotos ausdrucken und kleben sie dann in ein Buch, wie meine Familie es noch vor zwanzig Jahren getan hat? Tatsächlich ist es möglich, ein Fotoalbum online zu bestellen. Also ein leeres Album, in das Fotos hineingeklebt oder geschoben werden können. Dementsprechend muss es auch noch Menschen geben, die diese Fotoalben kaufen und benutzen. Ich persönlich drucke Fotos nur aus, wenn ich sie in einen Bilderrahmen setze und an die Wand hängen möchte. Oder ich erstelle ein Fotobuch, das ich am Computer erstelle und das dann gedruckt und mir zugeschickt wird. Letzteres aber sehr selten, weil es einfach sehr viel Arbeit macht und man es so selten zur Hand nimmt. Meine Bilder schaue ich mir am häufigsten als Bildschirmschoner an meinem Computer, auf meinem Handy oder eben in meinem digitalen Bilderrahmen im Wohnzimmer an. Und tatsächlich macht es mir auch Spaß Instagram-Accounts durchzugehen und dort Erinnerungen von meinen Freunden und meiner Familie zu finden. Denn Instagram ist bei den meisten letztendlich nichts anderes als ein persönliches Fotoalbum mit vielen Erinnerungen.

Erinnerungen: Fotos sichern und archivieren

So schön die vielen Fotos und Videos auf dem Handy auch sind, sie haben einen Nachteil gegenüber einem Fotoalbum. Wird das Handy geklaut oder es geht unerwartet kaputt, können schnell jede Menge Erinnerungen futsch sein. Das lässt sich natürlich mit einer Datensicherung verhindern, aber mal ehrlich: wie oft machst Du eine Sicherung von Deinen Handyfotos und -videos?

Ich synchronisiere mein iPhone tatsächlich beinahe wöchentlich mit meinem Computer und sichere meine Fotos und Erinnerungen auf meinem Computer und einer externen Festplatte. Das mag aber auch daran liegen, dass ich Informatikerin bin und mich nicht nur sehr gut mit Computern und Smartphones auskenne, sondern mir auch darüber bewusst bin, wie schnell wichtige Daten verloren gehen können.

Und deshalb möchte ich Euch drei gute Tipps geben:

  • Bevor Ihr Eure Fotos sichert, solltet ihr erst einmal aussortieren. Wie oft machen wir von einem Motiv gleich mehrere Fotos, um das beste Bild zu bekommen? Hier ist es wichtig zunächst einmal überflüssige Fotos zu löschen und weniger gelungene Schnappschüsse auszusortieren.
  • Viele speichern ihre Fotos in der Cloud (Online-Speicherplatz). Zum Beispiel bei Apple iCloud, Microsoft One Drive, Dropbox oder im Google Drive. Hier ist der Speicherplatz aber begrenzt und kostet zusätzlich Gebühren, wenn man ihn erweitern möchte. Deshalb ist es auf Dauer vielleicht besser, seine Fotos auf dem eigenen Computer, sowie einer externen Festplatte zur Datensicherung zu speichern.
  • Vorsicht bei Datensicherungen auf CD oder DVD. Verlasse Dich nicht auf die Langlebigkeit einer solchen Disk! Alle drei bis fünf Jahre solltest Du von Deinen CDs und DVDs neue Kopien anfertigen, denn sie haben keine lange Lebensdauer. Das gilt auch für USB-Sticks und externe Festplatten. Auch sie halten nicht ewig und sollten mit der Zeit durch neue ersetzt werden.
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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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