Ist das Internet gut oder böse?

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Hasskommentare, Falschmeldungen, Cyberkriminalität, Datendiebstahl, Computersucht, Phishing-Mails, Viren, Trojaner, Cybermobbing, Datenkraken – die Liste an negativen Auswirkungen, die das Internet mit sich bringt, ist lang. Und immer häufiger werden wir mit schockierenden Nachrichten konfrontiert, in denen das Internet sein häßlichstes Gesicht zeigt. Es steht sogar der Vorwurf im Raum, dass Wahlen mit Hilfe von Social-Media-Kampagnen gezielt beeinflusst worden sind. Neben Bot-Accounts wurden Online-Kommentare gestreut und gefälschte User-Profile eingesetzt, um parteifreundliche Nachrichten zu verbreiten. Durch gezielt gesetzte Suchbegriffe wurden Algorithmen ausgetrickst und bestimmte Themen zu Trends gemacht. Unentschlossene Wähler wurden herausgefiltert und gezielt angegangen. Von organisierter Social-Media-Manipulation ist die Rede, von einer Gefahr für die Demokratie und immer mehr Stimmen werden laut, die behaupten, dass die Ergebnisse der Brexit-Abstimmung und der US-Präsidentschaftswahl ohne diese Machenschaften und ohne die Macht der sozialen Netzwerkeden anders ausgesehen hätten.

Wie gefährlich ist das Internet?

Da gezielte Propaganda und politische Einflussnahme über soziale Netzwerke unsere Demokratie gefährden und die Privatsphäre von Menschen permanent verletzt wird, ist es an der Zeit, dass unsere Gesellschaft und die Regierungen sich dem Problem ernsthaft annehmen. Kluge Gesetze und neue Ideen sind gefragt, denn Internetriesen, wie Facebook und Google sind längst viel zu mächtig geworden. Aber auch der Hass, das Mobbing und die überall lauernden Fallen von Betrügern und Hackern machen den Internetusern das Leben schwer. Sollten wir uns aus diesen Gründen nicht alle bei Facebook & Co. abmelden und so schnell wie möglich unsere Internetverträge kündigen? Ist es denn inzwischen nicht viel zu gefährlich überhaupt noch online zu gehen?

Das Internet ist nicht böse

Tatsächlich können wir das Internet nicht zum Sündenbock erklären. Denn das Internet an sich ist erst einmal neutral. Es ist das, was wir Menschen daraus machen, das Gutes oder eben auch Schlechtes hervorbringt. Eines steht fest: wir müssen Lösungen finden, um all die gefährlichen und schlechten Auswüchse aufzuhalten. Und bei der Lösung dieser Probleme sind Verbote und Überwachung sicher nicht die beste Wahl, wie wir bereits aus der Geschichte gelernt haben sollten. Viele unserer Gesetze müssen reformiert und an die neuen Technologien angepasst werden. Kinder und Erwachsene müssen Medienkompetenz erwerben. Internetuser müssen besser über Gefahren aufgeklärt werden, sollten dringend lernen Quellen zu hinterfragen und sich bewusst darüber werden, welche Daten und Information sie preisgeben, wenn sie im WWW unterwegs sind.

Als Computer- und Online-Spezialistin, die sich auch beruflich mit dem Netz beschäftigt und die das Internet immer als große Errungenschaft, größten Informationspool und demokratisches Medium gefeiert hat, schmerzt und erschreckt es mich, an wie vielen Stellen das Netz von Menschen mißbraucht wird. Es nutzt nichts, das Internet als böse und gefährlich zu beschimpfen. Wir müssen sehen, welche Möglichkeiten es uns bietet. Lernen, kommunizieren, kreativ sein, arbeiten war noch nie so leicht wie heute. Wir dürfen nicht zulassen, dass ein paar gierige und kriminelle Menschen das Internet zu einem gefährlichen Ort machen. Und wir müssen die Hater in ihre Grenzen weisen, indem wir hinschauen und handeln. Wir alle müssen für ein besseres Internet kämpfen. Wir müssen neue Ideen entwickeln, um gegen den Hass, die Manipulation, den Betrug und die Internetangriffe anzugehen. Wir müssen unsere Gesetze klug anpassen und selbst bewusster und verantwortungsvoller das WWW nutzen. Together for a better internet.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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