DJI Neo – eine kleine, spaßige und unkomplizerte Drohne
Als das Tech-Unternehmen DJI vor kurzem seine kleinste Drohne vorstellte, war ich sofort Feuer und Flamme und auch voller Vorfreude, denn es schien, dass diese neue Drohne genau das sein könnte, was ich mir schon lange wünsche. Denn was mich an Drohnen bisher am meisten stört: es dauert zu lange bis sie ausgepackt und startklar sind. Leider bin ich auch keine talentierte Fliegerin und nutze bei meiner bisherigen Drohne (DJI Mini) nur die automatischen Flugmanöver, die meine derzeitige Drohne ohne meine Hilfe alleine fliegen kann. Deshalb habe ich immer von einer kleinen, leichten Drohne geträumt, die ich ohne Fernbedienung und langem Aufbau einfach und schnell starten kann, die per Knopfdruck und völlig selbständig coole Flugmanöver fliegt und die ich auch ohne Drohnenführerschein benutzen darf. Und genau diesen Wunsch scheint mir DJI nun erfüllt zu haben. Oder doch nicht? Schauen wir uns die DJI Neo mal genauer an:
Was macht die DJI Neo aus?
Die DJI Neo ist so klein und leicht, dass sie fast schon in meine Jackentasche passt. Ideal für spontane Aufnahmen unterwegs, denn sie startet schnell und unkompliziert – einfach von meiner Handfläche habt sie ab! Sie braucht auch keine Fernbedienung, denn sie wird entweder per Knopfdruck auf der Drohne selbst oder per App auf dem Handy gesteuert (sie kann tatsächlich auch mit einer DJI Fernbedienung oder Fliegerbrille benutzt werden, aber die sind beim Kauf standardmäßig nicht dabei). Für Einsteiger also also ein absoluter Pluspunkt! Vor allem bei dem vergleichsweise günstigen Preis von 199 Euro.
Die verschiedenen Flugmodi
Wie erwähnt hat die kleine Drohne verschiedene Flugfunktionen (Smart Shots), die per Knopfdruck gestartet werden können und die die DJI Neo selbständig ausführt. Und da sind wirklich coole Flugmodi dabei:
- Follow: Im diesem Modus folgt die Drohne dem Motiv.
- Dronie: Die Drohne fliegt rückwärts und steigt auf, wobei die Kamera auf das Motiv gerichtet ist und eine Videoaufnahme macht.
- Kreisen: Die Drohne umkreist das Motiv.
- Rocket: Die Drohne steigt senkrecht auf, während die Kamera nach unten gerichtet ist.
- Spotlight: Die Drohne dreht sich, während das Zielobjekt im Bild bleibt.
- Helix: Die Drohne steigt auf und umkreist das Motiv.
- Boomerang: Die Drohne fliegt in einer ovalen Flugbahn um das Motiv herum, wobei es beim Wegfliegen vom Startpunkt aufsteigt und beim Zurückfliegen absteigt. Der Startpunkt des Fluggeräts bildet ein Ende der langen Achse des Ovals, während das andere Ende auf der dem Startpunkt gegenüberliegenden Seite des Motivs liegt.
Der Haken
Die Kamera klang im ersten Moment nach meiner absoluten Wunschdrohne – bis ich die Aufnahmen sah. Denn die Qualität der Videos hat mich wirklich extrem enttäuscht! Der kleine 1/2-Zoll-Sensor stößt einfach schnell an seine Grenzen, vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen. Bilder in dunkleren Umgebungen neigen zu starkem Bildrauschen, und auch der Dynamikumfang lässt zu wünschen übrig. Besonders beim Filmen von kontrastreichen Szenen – zum Beispiel bei Sonnenauf- oder -untergängen – gerät die Kamera ins Straucheln. Zudem sind nur 4K-Videos mit 30 fps möglich, es sind also nicht möglich, das Video zu verlangsamen und dabei flüssige Aufnahmen zu bekommen. Für viele mag die Bildqualität ausreichend sein, um Drohnen-Videos und -Bilder für Social Media oder als private Erinnerung zu filmen. Mir persönlich langt die Qualität der Aufnahmen ehrlich gesagt nicht. Das ist auch der Grund, warum ich mit gegen den Kauf dieser sonst so vielversprechenden Drohne entschieden habe.
Weitere Schwachpunkte der Drohne sind die kurze Flugzeit und schwache Windresistenz. Die Flugzeit der DJI Neo ist mit etwa 13 Minuten eher überschaubar, aber das stört mich tatsächlich gar nicht. Für kurze Flüge reicht das und mit einer Powerbank im Rucksack lässt sie sich während eines Ausflugs auch zwischendrin wieder aufladen. Auch in puncto Windresistenz hat die DJI Neo ihre Schwächen. Leichte Böen können ihr bereits zu schaffen machen, was bei der geringen Größe und dem Gewicht aber auch nicht überraschend ist. Wer eine kleine Drohne ohne Drohnenführerschein fliegen möchte, der muss damit leben, dass es bei mehr Wind schwierig bis unmöglich wird, die Drohne steigen zu lassen. Ein weiterer Punkt, der für manchen Nutzer problematisch sein könnte, ist das Fehlen eines microSD-Slots. Der interne Speicher reicht für etwa 40 Minuten Videomaterial in 4K. Danach heißt es: Daten übertragen und Speicher freiräumen.
Fazit – die perfekte Spaßdrohne?
Die DJI Neo ist definitiv keine Drohne für Profis. Aber für den Preis von rund 199 Euro bietet sie einen unkomplizierten Einstieg in die Welt der Drohnen. Vor allem für Leute wie mich, die unkompliziert filmen wollen, ist sie ein toller Begleiter. Mich stört aber massiv die schlechte Bildqualität, was mich extrem enttäuscht hat und weshalb ich mit letztendlich gegen den Kauf der DJI Neo entschieden habe. Wenn die nächste Generation der DJI Neo mit einer besseren Kamera kommen sollte, wird diese kleine Drohne aber sicherlich mein Herz erobern können.
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