Darum solltest Du Google nicht mehr nutzen

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Google ist unangefochten die größte Suchmaschine der Welt. Doch ist sie auch die beste? In den letzten Jahren sind immer mehr Kritikpunkte laut geworden – von Zensur über personalisierte Filterblasen bis hin zur Beeinflussung der Meinungsbildung. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, warum die Nutzung von Google problematisch sein kann und welche Alternativen es gibt.

Wie Google die Suchergebnisse steuert

Das Google Suchergebnisse nach bestimmten Kriterien auswählt und diese nach einem speziellen Schema sortiert ist klar. Aber wie objektiv und verantwortungsbewusst funktioniert der Google-Algorithmus? Google präsentiert sich als neutrale Plattform, die die besten Ergebnisse liefert. Doch in Wirklichkeit beeinflussen zahlreiche Faktoren, welche Inhalte auf den Suchergebnisseiten erscheinen, und führen längst nicht mehr zu zufriedenstellenden Ergebnissen.

Algorithmische Priorisierung

Der Google-Algorithmus bevorzugt etablierte, große Webseiten und lässt kleinere, unabhängige Plattformen meistens sehr weit nach hinten rutschen. Das führt dazu, dass vor allem Mainstream-Medien auf den vorderen Plätzen landen, während alternative Sichtweisen schwer zu finden sind.

Zensur und De-Indexierung

Google entfernt oder degradiert bestimmte Inhalte bewusst. Dies geschieht unter anderem durch sogenannte De-Indexierung, bei der bestimmte Webseiten aus dem Suchindex genommen oder schlechter platziert werden. Besonders betroffen sind oft Seiten mit politischen oder gesellschaftskritischen Inhalten, die nicht der Mehrheitsmeinung entsprechen. Ein sehr undemokratisches und gefährliches Vorgehen!

Die Auswirkungen auf die Meinungsbildung

Suchmaschinen haben eine immense Macht, weil sie steuern, welche Informationen wir zuerst sehen. Wenn Google bestimmte Inhalte systematisch bevorzugt oder ausblendet, kann dies dazu führen, dass unsere Wahrnehmung der Realität verzerrt wird. Ein weiteres Problem ist, dass durch die algorithmische Auswahl oft einseitig über Themen berichtet wird. Kritische Stimmen oder alternative Sichtweisen finden sich nur schwer oder gar nicht in den Suchergebnissen.

Und auch bei Google gibt es die sogenannte Echokammer-Problematik. Da Google personalisierte Ergebnisse liefert (wenn man beim Googeln bei Google angemeldet ist), sehen Nutzer oft nur das, was ihren bisherigen Überzeugungen entspricht. Das kann dazu führen, dass sie sich immer tiefer in einer bestimmten Meinungsrichtung bewegen und weniger mit anderen Perspektiven in Berührung kommen.

Datenschutzprobleme: Wie Google Daten nutzt

Neben der inhaltlichen Steuerung gibt es noch einen weiteren gewichtigen Kritikpunkt: den Umgang mit Nutzerdaten. Google sammelt große Mengen an persönlichen Informationen, darunter:

  • Suchverläufe
  • Standorte
  • Klickverhalten
  • Persönliche Interessen

Diese Daten werden nicht nur für personalisierte Werbung genutzt, sondern können auch von Dritten analysiert werden. Das führt zu einem massiven Eingriff in die Privatsphäre.

Und um es noch einmal deutlich zu sagen: Google kennt Dich dadurch besser als Deine Familie oder Dein bester Freund Dich kennt!

„Zu niemanden ist man ehrlicher als zum Suchfeld von Google“
Constanze Kurz, Informatikerin und Autorin beim Chaos Computer Club

Welche Alternativen gibt es?

Zum Glück gibt es Suchmaschinen, die ohne Tracking auskommen und neutralere Ergebnisse liefern. Einige Alternativen sind:

  • Presearch – Eine dezentrale Suchmaschine, die auf der Blockchain-Technologie basiert. Nutzer können selbst entscheiden, welche Quellen bevorzugt werden, und erhalten für ihre Suchanfragen sogar Presearch-Token als Belohnung. Datenschutz steht hier im Fokus, da keine personalisierten Profile erstellt werden.
  • Brave Search – Entwickelt von den Machern des datenschutzfreundlichen Brave-Browsers, setzt diese Suchmaschine auf eine unabhängige Indexierung ohne Google- oder Bing-Abhängigkeit. Sie bietet eine vollständig werbefreie Option und lässt Nutzer selbst entscheiden, ob sie ihre Daten anonym für die Verbesserung der Suchergebnisse teilen möchten.
  • ChatGPT als Suchalternative – Viele Menschen nutzen mittlerweile KI-Systeme wie ChatGPT, um Antworten auf komplexe Fragen zu erhalten. Allerdings ist auch diese Technologie nicht wertefrei. Die KI wurde mit bestimmten Richtlinien trainiert, die dazu führen, dass sie einige Politiker und Themen positiver oder negativer darstellt. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein liberaler Politiker als „zukunftsorientiert“ beschrieben wird, während ein konservativer Politiker als „kontrovers“ oder „problematisch“ gilt – selbst bei neutralen Anfragen. Auch gesellschaftspolitische Themen werden oft in einer bestimmten Richtung präsentiert, was die Meinungsbildung beeinflussen kann.

Diese Beispiele zeigen, dass jede Suchmaschine oder KI ihre eigenen Filter hat. Das bedeutet: wer eine möglichst neutrale Recherche anstrebt, sollte verschiedene Suchmaschinen und Quellen nutzen und Suchergebnisse immer kritisch hinterfragen.

Zeit für einen Wechsel!

Google ist zwar bequem, aber alles andere als eine objektive oder sicher Suchmaschine! Wenn ich sehe, wie Google sich in den letzten Jahren verändert hat, löst das eine immense Wut in mir aus! Recherchieren ist beinahe unmöglich geworden, da nur noch wenige Suchergebnisse gezeigt werden und diese fast ausschließlich aus Links zu „etablierten“ Webseiten bestehen. Die starke Einflussnahme auf die Suchergebnisse, die kleine Auswahl an Ergebnissen, die inzwischen nur noch angezeigt wird und der problematische Umgang mit Daten sollten Grund genug sein, Alternativen in Betracht zu ziehen.

Hast Du schon eine andere Suchmaschine ausprobiert? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Erzähle es uns in den Kommentaren!

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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