Kriegsfotografie – ein Robert Capa Bildband

🕓 Lesezeit circa 3 Minuten

Im Volksmund heißt es: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Und daran ist viel Wahres, besonders wenn es sich um Fotos eines talentierten Fotografen handelt. Fotos sind Momentaufnahmen, die die Zeit still stehen lassen, festgehaltene Erinnerungen. Doch Fotos bilden nicht immer nur die schönen Seiten des Lebens ab. Wie grausam Bilder sein können zeigt die Kriegsfotografie. Sie lässt uns Leid, Tod, Verzweiflung und Brutalität sehen; zeigt uns unverblümt, wozu Menschen zu Kriegszeiten fähig sind.

Einer der ersten, großen Kriegsfotografen war Robert Capa. Geboren wurde der berühmte Fotograf unter dem Namen Endre Ernő Friedmann, berühmt wurde er als Kriegsfotograf Robert Capa. Capa wurde in Ungarn geboren, flüchtete 1931 nach Deutschland, lebte wenig später für einige Jahre in Paris und wanderte 1939 schließlich auf Grund seiner jüdischen Herkunft in die USA aus, wo er 1946 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt.

„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ (Robert Capa)

 

Seine Karriere als Kriegsfotograf begann im Spanischen Bürgerkrieg. Vor Ort dokumentierte Robert Capa gemeinsam mit Freunden den Kampf der republikanischen Truppen gegen die aufständischen Truppen Francos. Capas Bilder wurden damals unter anderem im US-amerikanischen Magazin Life veröffentlicht und machten ihn schlagartig berühmt. Im Zweiten Weltkrieg fotografierte er als Kriegsberichterstatter für große Zeitschriften, wie „Time“ und „Life“. Bei der Landung amerikanischer Soldaten in der Normandie am 6. Juni 1944 entstanden einige seiner berühmtesten Fotos. 1947 gründete Capa mit Henri Cartier-Bresson, David Seymour und George Rodger dann die Fotoagentur Magnum. 1948 begleitet er mit seiner Kamera die Gründung des Staates Israel und erlebte den Ausbruch des ersten Nahost-Krieges. Zuletzt fotografierte er 1954 im Indochinakrieg. Dort trat er traurigerweise auf eine Landmine und verstarb.

Der aktuelle Bildband „Stern FOTOGRAFIE Portfolio No. 66“ vom teNeues Verlag präsentiert die beeindruckendsten Fotos von Robert Capa. Die darin enthaltenen, wirklich einzigartigen Bilder zeigen den Schrecken des Krieges – in den Gesichtern der Soldaten und der Opfer. Capas Fotos gehören zum historischen Gedächtnis des 20. Jahrhundert, sie sind ein Stück Zeitgeschichte. Sein Freund John Steinbeck bringt es auf den Punkt:

„Er wusste, dass man Krieg nicht fotografieren kann, weil es hauptsächlich Emotion ist. Er fotografierte stattdessen an den Rändern dieser Emotionen. Er konnte den Horror des Krieges im Gesicht eines einzigen Kindes finden und mit der Kamera festhalten.“

Dieser Bildband ist nicht nur für Fotografie-Begeisterte empfehlenswert. Capas Fotos sind ein Teil unserer Geschichte. Bis 1975 regierte der Diktator Francisco Franco in Spanien, die Auswirkungen seiner Diktatur sind bis heute zu spüren. Den zweiten Weltkrieg haben unsere Eltern, Großeltern bzw. Ur-Großeltern selbst erlebt. Diese Bilder sind ein Vermächtnis. Und sie sagen mehr als tausend Worte…

P.S. Dir hat dieser Artikel gefallen? Dann teile ihn bitte!

Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert