Soll das Bargeld abgeschafft werden?

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In der Corona-Krise fing es an. Wir wurden gebeten möglichst mit der Karte zu bezahlen, um Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden. Es wurde uns Angst gemacht, dass wir über das Bargeld das Virus verbreiten könnten. Und obwohl Geld nun wirklich nicht als gefährliche Virusschleuder bezeichnet werden kann, hat die Angst anscheinend gewirkt und in den letzten drei Jahren hat das Zahlen per Karte bei den alltäglichen Ausgaben tatsächlich deutlich an Bedeutung gewonnen.

58,8 Prozent der Deutschen zahlten laut Statista im letzten Jahr im Einzelhandel mit Karte. Eine deutliche Steigerung im Vergleich der vorherigen Jahre. Und das Zahlen per Karte wird einem heutzutage noch einfacher gemacht. Inzwischen nutzen immer mehr Menschen nicht nur Kreditkarten, sondern auch Handys oder Smartwatches zum bezahlen. Ob das neueste Samsung S23 (laut Gerüchten schon ab Februar ab 959 Euro zu bekommen), ein älteres iPhone wie das iPhone X oder beispielsweise ein aktuelles Google Pixel – alle bekannten Smartphones bieten die Möglichkeit bargeldlos an jeder Supermarktkasse zu bezahlen. Genauso wie die beliebtesten Smartwatches, die auf dem Markt sind.

Zugegeben – auch ich finde es praktisch mit meiner Apple Watch zu bezahlen. Doch so praktisch und bequem es auch sein mag, ganz auf Bargeldzahlung zu verzichten birgt eine große Gefahr! Und deshalb habe ich trotzdem immer ein Portmonee mit Bargeld dabei, zahle regelmäßig in bar und verwehre mich vehement gegen eine Abschaffung des Bargelds.

Wird das Bargeld wirklich abgeschafft? Und wäre das so schlimm?

Derzeit werden die Stimmen wieder lauter, die das Bargeld ganz abschaffen wollen. Es wird argumentiert, dass dies im Kampf gegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und generell gegen die Kriminalität ein erfolgreicher und sinnvoller Schritt wäre. Aber ist das wirklich so? Ist bargeldloses Bezahlen die Zukunft und Geldscheine und Münzen heutzutage unnütz?

Wie bereits erwähnt, ich halte es für sehr gefährlich Bargeld abschaffen zu wollen. Manche fragen sich jetzt, woher meine Angst kommt, dass Bargeld abgeschafft werden könnte. Dazu muss man nur auf die Entwicklungen der letzten Zeit schauen.

  • Es wird an einem digitalen Euro gearbeitet. Im Oktober 2023 sollen erste Ergebnisse dazu vorliegen.
  • Erst vor kurzem wurde eine EU-weite Bargeldobergrenze in Höhe von 10.000 Euro beschlossen – diese soll bald Wirklichkeit werden.
  • Ein weitere Einschränkung kommt durch das neue Sanktionsdurchsetzungsgesetz. Immobilienkäufe dürfen nun weder in bar, noch mit Edelmetallen wie Gold, Silber oder mit Diamanten bezahlt werden.
  • Und wenn wir gerade über Edelmetalle sprechen: Gold und andere Edelmetalle dürfen nur noch bis 2.000 Euro anonym erworben werden.
  • Immer mehr Unternehmen kündigen an in Zukunft kein Bargeld mehr zu akzeptieren.

Wer diese Entwicklung beobachtet erkennt: es geht um die Einschränkung von Bargeldzahlungen und um Kontrolle! Fallen Bargeldzahlungen weg und alles wird digital, dann ist jede Transaktion komplett transparent und nachvollziehbar. Und das ist gefährlich!

Als Büchernärrin denke ich gleich an einen ganz bestimmten Roman: 1984 von Georg Orwell. Ich habe dieses Buch als Teenager gelesen, habe es mir aber vor einigen Monaten noch einmal zur Hand genommen und erneut gelesen. Und ich kann diese wichtige Lektüre nur jedem ans Herz legen. Es wird einem deutlich bewusst, dass wir von einem Überwachungsstaat, wie er in diesem berühmten Roman beschrieben wird, nicht so weit entfernt sind, wie die meisten glauben. Und eine Abschaffung des Bargelds wäre ein großer und gefährlicher Schritt in diese Richtung.

Big brother is watching you!

Ein rein digitaler Euro? Was würde das bedeuten? Die europäischen Staaten könnten alle Transaktionen und Konten überwachen. Der Staat in dem wir leben könnte Konten jederzeit einfrieren oder, wie es in China jetzt schon bereits eingeführt wurde, ein Social Credit System installieren. Man könnte uns überwachen und jederzeit enteignen!

Dieses Szenario zeigt deutlich: Bargeld ist Freiheit! Und diese Freiheit dürfen wir uns nicht nehmen lassen!

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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