Spionage-Programm PRISM – Big brother is watching you

🕓 Lesezeit circa 3 Minuten

Vor wenigen Tagen kam ein streng geheimes Dokument des amerikanischen Nachrichten-Dienstes „National Security Agency“ (NSA) an die Öffentlichkeit. Daraus geht hervor, dass der NSA direkten Zugriff zu den Daten der größten amerikanischen Internet-Unternehmen hat, darunter Google, Facebook und Apple. Und sie nutzen diesen Zugang um sämtliche Daten direkt von den Servern dieser Internet-Giganten herunterzuladen und zu speichern. Das bedeutet konkret: die USA kopiert und speichert die Daten der Kunden großer Internet-Konzerne, sammelt E-Mails, Direktnachrichten, Chat-Gespräche, Skype-Konversationen, Fotos, Videos, Dateianhänge und vieles mehr von den zahlreichen Usern von Google, Facebook & Co.. Aufgedeckt wurde dieses Vorgehen durch den Techniker Edward Snowden, einen ehemaligen CIA- und NSA-Mitarbeiter.

„Wenn ich in ihre E-Mails oder in das Telefon ihrer Frau hineinsehen wollte, müsste ich nur die abgefangenen Daten aufrufen. Ich kann ihre E-Mails, Passwörter, Gesprächsdaten, Kreditkarteninformationen bekommen.“
(Edward Snowden, Interview The Guardian)

Da die großen Web-Konzerne aber nicht nur US-amerikanische Kunden haben, bedeutet das, dass auch die Daten von Internet-Usern aus anderen Ländern abgegriffen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch DEINE persönlichen Daten auf den Servern der NSA liegen, lieber Leser, liebe Leserin, ist demnach sehr hoch. Was bedeutet das konkret? Eine staatliche Behörde ist also in der Lage, in das letzte Skype-Gespräch hineinzuhören, das Du mit einem Freund geführt hast oder die vertrauliche E-Mail zu lesen, die Du Deiner Mutter über Facebook geschrieben hast.

„Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, die diese Art von Dingen tut… Ich will nicht in einer Welt leben, wo alles, was ich tue und sage, aufgezeichnet wird.“
(Edward Snowden, Interview The Guardian)

Besser als die Stasi

Die Informationen, die mit Hilfe von PRISM gespeichert werden, sind gigantisch und äußerst detailreich. Eine neue Stasi ist entstanden im fernen Amerika, die so viele Informationen über die Bürger der Welt speichert, wie es nie zuvor möglich war. Es überrascht mich nicht wirklich, dass unsere digitalen Daten ausspioniert und gespeichert werden. Es bestätigt zu wissen ist dennoch ein Schlag ins Gesicht, der schmerzt und Angst auslöst.

Was können wir gegen Programme wie PRISM tun?

Zunächst einmal: sich politisch engagieren. Wir müssen von unserer Regierung fordern, dass es solche Machenschaften in einer Demokratie nicht geben darf. Wir müssen darauf bestehen, dass Datenschutz ernst genommen wird, dass unsere Daten europaweit per Gesetz geschützt werden. Wir müssen von unserer Regierung fordern, dass es so etwas wie die Stasi nicht mehr geben darf!
Ansonsten hilft nur die Anonymität. Mit Hilfe von entsprechender Software ist es möglich anonym im Internet surfen. Statt Skype sollten wir andere IP-Telefonie-Software nutzen, die nicht ausgespäht wird. Nachrichten sollten wir auf keinen Fall über Facebook, Google-Mail oder andere große Internet-Dienstleister verschicken und zudem Verschlüsselungssoftware nutzen. Beim Veröffentlichen von persönlichen Daten auf Facebook, Twitter & Co. sollten wir uns bewusst werden, dass alle unsere gemachten Angaben und Postings Auskunft über uns geben und gespeichert werden. Und zuletzt sollten wir uns genau überlegen, ob wir persönliche Daten in die Cloud (Online-Speicher, wie beispielsweise Dropbox, iCloud oder Google Drive) legen wollen.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

6 Antworten

  1. Sam sagt:

    Solange man nichts zu verbergen hat besteht doch kein Grund zu Sorge!

    • @Sam: Dich stört es nicht, dass Geheimdienste Deine privaten E-Mails und Chatnachrichten lesen können und diese auf Servern speichern? Du hast kein ungutes Gefühl im Bauch bei dem Gedanken, dass Geheimdienste Deine privaten Skype-Telefonate mit Freunden und Familie heimlich mitaufzeichnen und letztendlich eine Akte von Dir anlegen können, in der mehr drin steht als Deine besten Freunde über Dich wissen? Ernsthaft?

      • Sam sagt:

        Ganz ehrlich? NEIN. Ich glaub auch nicht wirklich, dass man sich das so vorstellen sollte das die CIA, NASA oder sonst wer alles anhören. Klar sie haben die Möglichkeit dazu. Aber interessiert es sie wirklich welcher Fußball Fan ich bin, dass ich mit meinem Onkel in Jamaica telefoniere, oder wo ich gerade Urlaub gemacht hab? Die werden schon irgendwelche Filter eingebaut haben. Und solange man nicht „Attentat“, „Bombe“ oder sonstige Begriffe verwendet ist man für die doch total unwichtig. Ich denk man sollte einfach nicht so viel darüber nachdenken. Die Amis ham uns schon ewig beobachtet nur jetzt wo es uns so bewusst ist fühlen wir uns aufeinmal unwohl…

        • Solange es nur um das Filtern der Begriffe „Bombe“ und „Attentat“ geht, vielleicht kann es einem da egal sein. Was ist, wenn es plötzlich um andere Dinge und Personen geht? Regimegegner? Enthüllungsjournalisten? Ein politischer Gegner? Die lassen sich mit diesen Spionagemethoden dann auch sehr leicht finden und ausschnüffeln. PRISM ist ein Machtwerkzeug, das leicht missbraucht werden kann.

        • Solange es nur um Bomben und Attentat geht, vielleicht kann es einem da egal sein. Was ist, wenn es plötzlich um andere Dinge geht? Regimegegner? Enthüllungsjournalisten? Ein politischer Gegner? Die lassen sich mit diesen Spionagemethoden dann auch sehr leicht finden und ausschnüffeln. PRISM ist ein Machtwerkzeug, das leicht missbraucht werden kann.

  2. Yanneck sagt:

    Hi,
    sehr cooler Bericht muss ich sagen! Ich finde es störend es zu wissen, dass mich andere Leute immer belauschen. Das ist ein wirklich schlechtes Gefühl. Ich finde Organisationen wie Anonymous sind da sehr gut bei der Sache um in dieser Lage mal auf zu räumen.
    Bitte Mach weiter so!

    P.S.: Facebook ist sowieso zu mächtig!

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