Ist die Fukushima-Katastrophe schon vergessen?

🕓 Lesezeit circa 2 Minuten
Fukushima (Foto: AbodeOfChaos/Flickr)

Fukushima (Foto: AbodeOfChaos/Flickr)

Im März diesen Jahres erschütterte eine Nachricht die Welt: im japanischen Atomkraftwerk in Fukushima kommt es am 12. März 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami zu mehreren gewaltigen Explosionen; große Mengen an radioaktiven Partikeln gelangen in die Luft, ins Meer und in den Boden.

Das Unglaubliche: Tepco, die Betreiberfirma des Katastrophenmeilers, hat bereits wenige Stunden nach dem Erdbeben von den Kernschmelzen in Fukushima gewusst und diese Information nicht öffentlich gemacht. Tepco nahm damit die radioaktive Verseuchung seiner Angestellten, der umliegenden Region und des Meerwassers in Kauf.

Heute, acht Monate später, hört man nur noch wenig über die Reaktorkatastrophe in Fukushima. Dabei ist dieses Unglück vergleichbar mit der entsetzlichen Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Laut einer aktuellen Studie sollen bei der Kernschmelze in Fukushima circa 40 Prozent so viel Cäsium 137 ausgetreten sein, wie damals in Tschernobyl. Damit hat in Fukushima die zweitgrößten Freisetzung von Cäsium 137 in der Geschichte der Menschheit stattgefunden! Und welche gesundheitlichen Folgen das für die Menschen in Japan haben wird, ist noch immer nicht abzusehen. Bei einem sind sich die Wissenschaftler allerdings einig: es wird Jahrzehnte dauern bis die Gefahr gebannt ist, denn Cäsium 137 hat eine Halbwertszeit von über 30 Jahren! Und da sich das gefährliche Cäsium im Boden ablagert, besteht nicht nur die gesundheitliche Gefahr für die Menschen vor Ort es über die Luft einzuatmen, durch den Boden können die radioaktiven Teile auch in das Wasser und in die Nahrung gelangen.

 

 

Doch der Alptraum hört nicht auf! In Reaktor 2 des Atomkraftwerks in Fukushima Daichii gibt es nun Anzeichen von erneuter Kernspaltung. Eine erneute Kernspaltung wird deshalb vermutet, weil die radioaktiven Edelgase Xenon 133 und Xenon 135 gemessen wurden. Die Betreiberfirma Tepco versucht zwar die Situation herunterzuspielen, wie sie es in der Vergangenheit schon so oft getan hat, doch es gibt viele kritische Stimmen.

Heinz Smital, der Atomphysiker und Atomexperte bei Greenpeace, erläutert:

„Das erneute Kritischwerden des Reaktors 2 ist bedrohlich! Offenbar ist die Kernschmelze so verlaufen, dass der Reaktorkern viel anfälliger für neue Kettenreaktionen ist als bisher gedacht. Damit ist auch der tatsächliche Zustand der Reaktoren unberechenbarer und gefährlicher als bislang angenommen.“

Zu den Problemen der hohen Strahlung und der immer noch Stattfindenden Freisetzung von radioaktiven Substanzen kommt nun noch das Problem hinzu, dass die atomare Kernspaltung immer wieder irgendwo aufflackern kann.

Heinz Smital:

„Die Atomruine von Fukushima hält auch für die Zukunft noch viele böse Überraschungen bereit. Sie sollte daher als Mahnmahl für einen raschen weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft gelten.“

P.S. Dir hat dieser Artikel gefallen? Dann teile ihn bitte!

Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

1 Antwort

  1. 30. Dezember 2011

    […] Flutwelle zerstört daraufhin ganze Landstriche und beschädigt zudem das Atomkraftwerk in Fukushima. Es kommt zu einer Kernschmelze und die Welt erlebt die schwerste radioaktive Katastrophe seit […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert