E-Books lesen – eine gute Alternative zum Buch?

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Nach Angaben des Marktforschungs-Unternehmens GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) machen E-Books gerade einmal ein Prozent des gesamten deutschen Buchmarktes aus. Noch braucht sich das gedruckte Buch vor der digitalen Konkurrenz also nicht zu fürchten. Noch. Denn schauen wir einmal über den großen Teich hinüber nach Amerika, sehen wir, dass dort die E-Books längst den Markt erobert haben. Und blicken wir zudem noch auf die Verkaufszahlen von Tablets und Smartphones in Deutschland, beides Geräte, die praktische Lesegeräte für E-Books sind, scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis auch in Good Old Germany die elektronischen Bücher ihren Siegeszug antreten.

E-Books vs. Bücher – wer gewinnt das Herz der Leser?

Die Sinne

Ein Buch in den Händen zu halten, sein Gewicht zu spüren, es zu riechen, das Papier auf den Fingerkuppen zu fühlen, das Geräusch der Seiten wahrzunehmen, wenn man sie umblättert – all das geht dem Leser eines E-Books verloren. Für mich als Leseratte ein schmerzlicher Verlust, wenn ich statt gedruckte Bücher E-Books lese.

Das Gewicht

Auch die Dicke eines Buches lässt sich in der digitalen Version nur schwer abschätzen. Die Seitenzahlen allein geben Aufschluss über die Länge eines Textes. Keine dicken, schweren Wälzer mehr, in denen ein Lesezeichen steckt und ich genau sehe, wie weit ich schon vorangekommen bin in der Geschichte. Beim E-Book muss ich mit Zahlen vorlieb nehmen. Seite 534 von 2647. Noch 24 Seiten im Kapitel.

Bei einem dicken Wälzer kann es dennoch Vorteil sein, ihn in digitaler Form als E-Book zu lesen. Ein Tablet ist wesentlich leichter als ein „Herr der Ringe“-Schinken. Aber auch ein Tablet hat sein Gewicht. Ein Taschenbuch ist wiederum häufig leichter als der tragbare Computer. In Punkto Gewicht bringt ein elektronisches Lesegerät also nur bei „schwerer“ Literatur einen Vorteil.

Das Lesen

Keine Frage: auf einem Bildschirm zu lesen ist für die Augen anstrengender als Text auf Papier zu lesen. Mein Tipp zum E-Book-Lesen: der Hintergrund des Bildschirms darf nicht weiß sein und die Helligkeit des Bildschirms nicht zu hell. In meiner Lese-App iBooks habe ich deshalb einen hellbraunen Hintergrund (in iBooks habe ich das Thema Sepia ausgewählt) und zum Lesen drehe ich die Helligkeit des iPads so weit hinunter wie möglich. So kann ich stundenlang lesen ohne, dass es mich zu sehr anstrengt.

Die Mobilität

Ich habe in meinem Leben schon viele Bücher von A nach B geschleppt. Nicht nur in der Schule und an der Uni, sondern auch privat. Denn ist ein Buch spannend, fällt es mir wahnsinnig schwer mich davon zu trennen. Aber das hat natürlich Grenzen. Denn nicht immer und überall passt ein Buch in die Tasche. Mein iPad bzw. iPhone habe ich stattdessen stets dabei – und somit auch das Buch, das ich aktuell lese. Ob ich nun bei der Post warten muss oder gerade eine Pause in einem Café mache – ich habe die Möglichkeit weiterzulesen. Und gerade auf Reisen, bei denen ich mit der Gewichtsbegrenzung des Gepäcks der Fluggesellschaften sowieso immer zu kämpfen habe, bin ich froh, nur noch ein iPad und keinen Stapel schwerer Bücher mehr transportieren zu müssen. Einfach toll!

Die Technik

So kühl und seelenlos ein E-Book auf viele auch wirken mag, es bringt einige Raffinessen mit sich, die ein gedrucktes Buch nicht zu bieten hat. Es lassen sich Bücher beispielsweise nach Begriffen durchsuchen: noch nie habe ich so leicht Textstellen wiedergefunden! Und auch Markierungen und Notizen lassen sich bequem anlegen und später auf Wunsch sogar ausdrucken! Das hätte es zu meiner Schul- und Studienzeit geben müssen!

Doch ein viel besseres Feature ist für mich das Voice-Over. Ich habe so wenig Zeit zum Lesen, dass ich gerne jede freie Minute dafür ausnutze. Ein gedrucktes Buch mit unter die Dusche zu nehmen oder beim Kochen zu lesen ist natürlich unmöglich. Aber meine E-Books lasse ich mir heute mit der Voice-Over-Funktion in solchen Situationen einfach vorlesen! Die Stimme klingt zwar etwas mechanisch, aber damit kann ich leben. Dafür kann ich heute beim Duschen, Zähneputzen, Kochen und Staubsaugen die Zeit nutzen und mir von meinem Tablet vorlesen lassen. Einfach fantastisch!

Der Preis

In Deutschland sind E-Books in der Regel noch immer zu teuer. Wie kann es sein, dass ein E-Book genauso teuer ist wie eine Printausgabe? Es fallen für die Verlage die Druckkosten weg, das sollte sich im Preis bemerkbar machen! Und warum darf ich E-Books nicht verleihen, so wie ich gedruckte Bücher verleihe? Zumindest an eine bestimmte Anzahl an Personen? Das muss sich in Zukunft unbedingt ändern!

Die Auswahl

Gedruckte Bücher sind überall zu bekommen und ich kann sie problemlos lesen. Bei E-Books dagegen muss ich darauf achten, welches Format sie haben, um zu wissen, ob ich sie auf meinem Lesegerät auch tatsächlich lesen kann. Das kann die Auswahl an Büchern einschränken. Auf dem iPad gibt es glücklicherweise Apps für jede Art von Büchern. Kaufe ich zum Beispiel bei Amazon, muss ich eben die Kindle-App zum Lesen nutzen. Ich hoffe, dass sich in Zukunft ein E-Book-Dateiformat durchsetzen wird, so dass sich elektronische Bücher auf allen Geräten problemlos lesen lassen. Das würde vieles leichter machen und den E-Book-Markt stärken.

Fazit

Ich lese hauptsächlich E-Books, weil es einfach praktisch ist und mir mehr Vorteile bringt. Dennoch habe ich eine große Anzahl an Bücherregalen zu Hause, in denen meine Lieblingsbücher in einer Druckversion stehen. Ich liebe es einfach, sie zu fühlen, zu riechen und in ihnen zu blättern. In ihnen verbergen sich Welten und Geschichten, die mein Herz berührt haben und deshalb möchte ich sie bei mir haben: als schöne Druckausgabe, die ich in den Händen halten kann.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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