Was Edward Snowdens Enthüllungen für uns alle bedeuten

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snowden (Bild: DonkeyHotey/Flickr)

Sascha Lobo hat in der Frankfurter Allgemeine Zeitung einen absolut lesenswerten Artikel geschrieben. Unter dem Titel „Die digitale Kränkung des Menschen“ schreibt er über das Gefühl, das nach Edward Snowdens Enthüllungen zurückbleibt und darüber, dass er das Internet nun mit anderen Augen sieht.

Sascha Lobo spricht mir aus dem Herzen. Auch ich habe fest daran geglaubt, das Internet sei „das perfekte Medium der Demokratie und der Selbstbefreiung“. Schließlich ist das Netz ein wichtiger Bestandteil meines Lebens; ein Teil, den ich nicht mehr missen möchte, der zu meinem Privat- und Geschäftsleben gehört und der uns allen so viele wunderbare Möglichkeiten bietet. Aber ist das Internet heute, mit dem Wissen um die Machenschaften von NSA & Co., tatsächlich immer noch das vielversprechende, freie und wunderbare Netz, das ich so liebte? Sascha Lobo spricht von der vierten Kränkung der Menschheit, der digitalen Kränkung:

„Was so viele für ein Instrument der Freiheit hielten, wird aufs Effektivste für das exakte Gegenteil benutzt.“

Das Ausmaß der Überwachung, die unzähligen Bereiche in die Big Brother eindringt, die irrsinnige Macht, die die Geheimdienste durch Ihre Datensammelei erlangen, all das erschüttert auch mich und trifft mich bis aufs Mark.

Überwachung (Bild: nolifebeforecoffee/Flickr)

Immer wieder führe ich mit Freunden und Bekannten Diskussionen über Snowdens Enthüllungen. Und immer wieder bin ich erschrocken, wie unbeeindruckt viele Menschen über das Wissen einer Totalüberwachung reagieren. Ich sehe ein Schulterzucken und dann wird häufig argumentiert: „Ich weiß schon lange, dass meine Facebook-Daten nicht geschützt sind und die sie lesen können! Na und?“. Und jedes Mal kontere ich leidenschaftlich: „Es werden doch nicht nur Eure Daten von Facebook gespeichert! Die wissen alles von Euch: Eure Handydaten verraten Euren Aufenthaltsort zu jeder Stunde, Eure digitale Krankenakte enthält Eure komplette Krankheitsgeschichte, Eure privaten E-Mails enthalten intime Details aus Eurem Leben und Geschäftsgeheimnisse werden über die Cloud abgefangen. Alles, einfach alles, wird ausgespäht. Seht Ihr denn nicht die Macht, die solche detailreichen Informationen über eine gesamte Bevölkerung einer Behörde bzw. einer Regierung verleihen?“. Lobo schreibt in seinem Artikel:

„Auf Hunderte Server verteilt finden sich delikateste Daten über praktisch jede in Deutschland befindliche Person, deshalb betrifft der Spähskandal auch jene, die glauben, der Totalüberwachung zu entgehen, indem sie Facebook nicht benutzen.“

Deshalb fordere ich Euch auf: überdenkt, was die Totalüberwachung im Internet für die gesamte Menschheit bedeutet, die längst im digitalen Zeitalter lebt. Informiert Euch! Empört Euch! Und wählt eine Regierung, die eine klügere und bessere Netzpolitik macht.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

1 Antwort

  1. 17. Januar 2014

    […] Abschied von der Utopie – Warum jeder von euch Sascha Lobos Internet-Manifest lesen sollte Was Edward Snowdens Enthüllungen für uns alle bedeuten Das Netz ist kaputt. Und jetzt? (Keine Replik auf Sascha Lobo) Die Sache mit dem ach so kaputten […]

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