Dämpft das neue Widerrufsrecht die Freude am Online-Shopping?

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Shopping (Bild: Ktoine/Flickr) - https://secure.flickr.com/photos/ktoine/8246232447/sizes/c/in/photostream/

Online Shopping ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Das liegt vor allem daran, dass Waren bei Nichtgefallen ganz einfach kostenlos zurückgeschickt werden können. Der Kunde bestellt Schuhe und Kleidung gleich in mehreren Größen und Farben, sucht sich zu Hause aus, was am besten gefällt und schickt den Rest danach versandkostenfrei zurück. Doch seit letztem Freitag gelten neue Regelungen. Nach neuem EU-Recht sollen von nun an die Verbraucher die Kosten für Rücksendungen tragen.

Kostenlose Rücksendungen gehören zum Online-Shopping dazu

Der kostenlose Rückversand macht für die meisten Deutschen das Kaufen über Internet überhaupt erst attraktiv: über siebzig Prozent haben online bestellte Ware mindestens schon einmal wieder zurückgeschickt, vor allem Produkte aus den Bereichen Mode & Bekleidung, Schuhe & Accessoires, sowie Elektronik & Unterhaltungstechnik. Das Wohnzimmer wird zur Umkleidekabine und Testraum für Technik. Alle anderen Bereiche sind auf versandkostenfreie Rücksendungen als Kaufargument nicht so stark angewiesen. Wer online Blumen als Liebesbeweis verschicken möchte, wird diese sicher nicht nach wenigen Tagen zurückgeben wollen. Und auch Bücher und Kosmetikartikel haben keine so hohe Retouren-Quote, wie Kleider und Elektronik.

Wie wird sich das neue Widerrufsrecht auf den Onlinehandel auswirken?

Seit dem 13. Juni 2014 dürfen Online-Händler bei Produkten ab 40 Euro ihren Kunden beim Umtausch nun die Rücksendekosten in Rechnung stellen. Das gefällt viele Kunden allerdings gar nicht. Laut einer Umfrage von Deals.com und Günstiger.de würden die meisten Deutschen weniger online shoppen und wieder vermehrt im klassischen Ladengeschäft einkaufen, wenn sie die Ware nicht mehr kostenlos an die Internet-Händler zurückschicken dürfen.

shopping (Bild: Carolina Terp/Flickr) https://www.flickr.com/photos/carolinaterp/3391341486/in/photolist-6aFvEW-7Tp1TQ-9AVsJP-5AsZfx-7cpvTc-dzHMJH-6p8pfd-3kELDi-4rZfxH-7wzw5c-3dWe7R-gU6Geb-jLLqM-4od8aw-9dG7W3-GndF6-6roa5-9YGAj-73Cgxi-6rZz8-99SDdv-gvF1V-5VEpV1-88wVYm-8PCwt2-dTKC1o-6sj5Ja-2Uy22b-5XhnrW-4dWdWH-5Xdbbg-zBKBr-XTVD-6qMLb9-4xLydu-bD2R4j-kVpGe5-kVVMuK-jmeSWA-3TFK5d-jioZYZ-74LuKQ-5oGnyD-4gH6JC-8PfWcY-kVVMyT-7Q52n-kVpGiJ-jmeSYj-jip1bn

Die großen Online-Shops wie Amazon, Zalando oder Otto haben aber bereits verkündet, dass sie auch künftig kostenlose Rücksendungen anbieten werden. Schließlich bleibt es den Online-Händlern freigestellt, ob sie die Kosten für die Retouren übernehmen oder an den Kunden weitergeben.

Die kostenlose Rücksendemöglichkeit ist für viele Online-Kunden ein wichtiges Kaufargument, deshalb werden die großen Online-Versandhäuser auch gleich eingelenkt haben. Auf der anderen Seite beklagten viele Unternehmen mit Online-Shops enorm hohe Storno-Quoten. So schreibt Zalando beispielsweise trotz großem Umsatzplus noch immer keine schwarzen Zahlen; die hohe Retouren-Quote, sowie die gigantischen Werbeausgaben sind wahrscheinlich der Grund für den noch immer ausbleibenden Gewinn. Wie sich der Online-Handel weiterentwickeln wird und ob die extrem hohe Retouren-Quoten durch die neue EU-Regelung gesenkt werden können, bleibt abzuwarten.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

1 Antwort

  1. Rayk sagt:

    Im Großen und Ganzen nicht sehr kundenfreundlich, das stimmt! Ich persönlich würde deswegen aber nicht auf das bequeme Online Shopping verzichten wollen. Ob diese Umfrage bei deals.com und günstiger.de allerdings repräsentativ sein sollen, bezweifel ich

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