Trend Superfood: Ernähren wir uns wirklich gesünder?

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Ob auf Facebook, bei Spiegel-Online, beim Kaffee-Trinken mit der besten Freundin oder im Supermarkt: überall begegnet mir das Wort „Superfood“. Aber was ist das eigentlich? Laut dem Wörterbuch Oxford English Dictionary handelt es sich bei dem Begriff um ein „nährstoffreiches Lebensmittel, das als besonders förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden erachtet wird“. Und das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel spricht dabei von „Lebensmitteln, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nährstoffgehaltes einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben“.

Es ist ja kein Geheimnis, dass es weltweit inzwischen mehr übergewichtige als untergewichtige Menschen gibt. Auch in Deutschland liegt der Durchschnitts-BMI über dem gesunden Normalwert. Da kommen Superfoods und der Trend zum gesünderen Essen doch genau richtig! Ich habe inzwischen viele Vegetarier in meinem Freundeskreis und kenne sogar einen Selbstversorger. Viele Menschen entscheiden sich kein Obst und Gemüse mehr im Supermarkt zu kaufen. Sie wollen diese lieber selbst anbauen. Ein Bekannter von mir ist davon völlig begeistert. Das beste ist, dass es gar nicht kompliziert sein muss. Man kann hervorragend ein Gewächshaus, wie beispielsweise eines von diesen, nutzen. Es eignet sich zum Anbau von verschiedenen Gemüsesorten, Salaten und Kräutern und bei Unwetter schützt es diese sogar. Entwickelt unsere Gesellschaft tatsächlich ein größeres Bewusstsein für gesunde Ernährung oder ist das ganze Gerede von Superfoods nur eine schnöde Marketing-Idee, die in Wirklichkeit nichts an unserem Essverhalten ändert?

Leben und essen wir jetzt alle gesünder?

Chiasamen aus Mexiko, die südamerikanische Kohlpalme, Moringa aus Afrika, die Spirulina-Alge und auch Löwenzahn, Spinat und Heidelbeeren gehören zu den Superfoods – um nur ein paar Superfoods zu nennen. Tatsächlich sind auch in meine Küche schon einige Superfoods eingezogen. Ich habe einen kleinen Kräutergarten und auch Leinsamen, Sonnenblumenkerne, natives Kokosöl, Avocados und natürlich jede Menge Gemüse sind in meiner Küche zu finden. Das liegt aber nicht daran, weil diese mir als Superfood verkauft worden sind, sondern weil ich schon vor einiger Zeit meine Ernährung umgestellt habe, um meine Familie und mich gesünder zu ernähren.

Schaut man sich die aktuellen Statistiken an, wird klar: Die Deutschen bekommen nicht genug von den Superfoods – ihr Absatz explodiert geradezu. Auch wenn der Begriff Superfood ein Marketingbegriff ist und die Supermärkte und Drogerien hier Millionengeschäfte machen, hat sich dennoch ein wirklich guter Trend entwickelt. Schließlich steckt dahinter die grundsätzliche Idee, verantwortungsvoll mit dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit umzugehen. Und das ist definitiv ein gute Entwicklung.

Natürlich sollte man vorsichtig sein und nicht alle Versprechen glauben, die einem bei diversen Superfoods gemacht werden. Sie sollen anscheinend gegen all das Leid der Welt helfen, gegen Krebs, gegen Diabetes, auch Herzkrankheiten, Stress, Alzheimer, Bluthochdruck und sogar sexuelle Störungen sollen die Wunder-Nahrungsmittel vorbeugen oder gar heilen können. So weit würde ich nicht gehen. Aber wer sich gesund und bewusst ernährt, wenig Alkohol trinkt und nicht raucht, kann sich immer sicher sein, dass die Wahrscheinlichkeit früh zu sterben oder krank zu werden, deutlich sinkt.

Goji-Beeren

Gesundheitlicher Nutzen ist nicht alles

Natürlich ist es wichtig und richtig, sich mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen und auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung zu achten. Allerdings halte ich es auch für wichtig zu schauen, woher die Nahrungsmittel kommen. Eine möglichst regionale Ernährung anzustreben macht Sinn, denn kürzere Transportwege bedeuten weniger Umweltbelastung durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und sie stärken die lokalen Erzeuger und Betriebe. Das beliebte Superfood muss nicht immer aus weit entfernten Ländern stammen. Es gibt auch jede Menge Superfood in unserer Heimat und Europa, wie z. B. Petersilie, Brennnessel, Löwenzahn, Oregano oder Sauerkraut. Ich persönlich kaufe Gemüse und Obst fast ausschließlich von regionalen Anbietern. Und ich setze viele Kräuter ein, die zur Hälfte aus meinem eigenen Kräutergarten kommen.

Fazit

Ich brauche keine Goji- oder Acai-Beeren, um mich gesund zu ernähren. Meine Superfoods sind Gemüse und Obst aus der Region, sowie frische Kräuter. Und ich achte darauf nicht so viele „Badfoods“ zu mir zu nehmen, wie Zucker, weißes Mehl oder weißer Reis.

Auch wenn mit dem Begriff „Superfood“ vor allem im Marketingbereich gearbeitet wird und natürlich unglaublich viel Geld verdient wird, freue ich mich darüber, dass eine gesunde Ernährung für die Gesellschaft wichtiger geworden ist. Hoffentlich führt dieser Trend auch dazu, dass wir mehr regionale Produkte einkaufen, weniger Verpackungsmüll produzieren und weniger Fleisch essen, damit die grausame Massentierhaltung endlich ein Ende findet.

Die konsequenteste Umstellung zu wirklich guten und gesunden Lebensmitteln, wäre wohl der Weg zum Selbstversorger. Diese Lösung wäre allerdings sehr radikal und auch nicht für jeden geeignet. Die Idee im eigenen Garten mit Gewächshaus das meiste Obst und Gemüse selbst anzubauen, finde ich als Alternative sehr verlockend und schön. Dann wüsste ich genau, was ich zu mir nehme und ob es zum Beispiel mit Düngemitteln behandelt wurde. Allerdings habe ich weder den passenden Garten, noch die Zeit oder einen grünen Daumen, um diese Idee umzusetzen. Und so bleibe ich dabei, bewusst einzukaufen und bewusst zu kochen. Und hoffe sehr, dass der Trend sich gesund zu ernähren weltweit weiter wachsen wird.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

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