Nicht bei jedem Schnupfen zu Medikamenten greifen

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Krank (Bild:  makelessnoise/Flickr)

Ich bin krank. Ich habe leicht entzündete Mandeln, erhöhte Temperatur und einen Schnupfen. Das ist unangenehm, aber kein Grund für mich gleich zum Arzt zu rennen. Ein wenig Ruhe, mehrfach am Tag mit Salzwasser inhalieren und viel trinken – das ist die richtige Therapie, um in ein paar Tagen wieder fit zu sein. Denn wie heißt es so schön:

„Ohne Arzt dauert eine Erkältung eine Woche, mit Arzt sieben Tage“

Natürlich haben meine Freunde bei mir angerufen und gefragt, wie es mir geht. Dabei ist mir aufgefallen, wie viele Ratschläge ich zum Thema Medikamente bekommen habe, die ich jetzt unbedingt einnehmen sollte. Während die einen auf diverse Nasensprays und Hustensäfte schwören, empfahlen andere Kombipräparate, wie Wick MediNait, Grippostad C oder Aspirin Complex. Wenn ich dann antworte, dass ich keinen Grund sehe, bei einer Erkältung wie dieser Medikamente einzunehmen, ernte ich meistens Verwunderung und Unverständnis. Einige Bekannte versuchen mich sogar zu überzeugen, dass ich unbedingt Medikamente einnehmen müsse und fragen mich, ob ich denn nicht schnellstmöglich wieder gesund werden möchte.

Müssen es immer gleich Medikamente sein?

Mein Hausarzt hat mir bestätigt, dass bei vielen Bagatellerkrankungen keine Medikamente notwendig sind. Unser Körper hat die Kraft sich von selbst zu heilen. Wenn wir immer gleich zu Medikamenten greifen, gewöhnt sich der Körper an diese Hilfe von außen und die Selbstheilungskräfte werden beeinträchtigt. Zudem sind Medikamente aus der Apotheke keine Wundermittel, schon gar nicht diese Kombi-Grippe-Präparate, die gegen alles helfen sollen. Denn oft sind die Nebenwirkungen dieser Präparate unverhältnismäßig schwer, die Wirkstoffe zu niedrig dosiert oder der Nutzen mehr als fraglich.

Medikamente (Foto: takacsi75/Flickr)

Haben wir das Vertrauen in bewährte Hausmittel verloren?

Zum Glück hat mir meine Oma viele gute Hausmittel gezeigt, die bei Bagatellerkrankungen wunderbar helfen. Statt ein Nasenspray aus der Apotheke zu verwenden, inhaliere ich zum Beispiel mit einem Handtuch über einer Schüssel mit heißem Wasser, in das ich zuvor zwei Teelöffel Salz gegeben habe. Das hat keine Nebenwirkungen und hilft außerordentlich gut! Bei Fieber versuche ich es zunächst mit Wadenwickeln, bei Hustenanfällen trinke ich Thymiantee und bei Ohrenschmerzen werden Zwiebelsäckchen gebunden.

Diese Hausmittel haben nichts mit Hokuspokus zu tun, sie beruhen auf altem Heilwissen, sind wirkungsvoll und werden nicht umsonst seit Generationen weitergegeben.

Fazit

Keine Frage, Medikamente haben ihre Berechtigung und ich bin froh, dass es inzwischen gegen viele gefährliche, schmerzhafte und/oder bedrohliche Krankheiten wirkungsvolle Präparate gibt. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir Medikamente nur dann nehmen sollten, wenn eine ernste Erkrankung dies erforderlich macht! Wusstet Ihr beispielsweise, dass so gut wie alle Schmerzmittel (Analgetika) bei Dauergebrauch schädlich sind und zu Nierenschäden führen können? Aus diesem Grund sollten wir wesentlich bewusster mit der Einnahme von Medikamenten umgehen und nicht bei jedem kleinen Zipperlein gleich zur Apotheke laufen, um unseren Körper mit Medikamenten zu füttern. Weniger ist mehr!

Und jetzt lege ich mich zurück ins Bett, trinke meinen Tee aus und schlafe eine Runde. Und ich weiß, dass es mir auch ohne Medikamente bald besser gehen wird.

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Katharina Kokoska

Bloggerin von Frisch-gebloggt.de // iNerd // Bloggerin, Texterin, Web Consultant und Internet-Poweruser // Bücherwurm und leidenschaftliche Hobbyfotografin // Nach-Gran-Canaria-Ausgewanderte

3 Antworten

  1. Ich habe auch das Gefühl gehabt, das in unserer heutige Gesellschaft krank sein nicht mehr erlaubt ist. Also schnell zur Pille greifen und weiter machen. Die alten Hausmittel geraten in Vergessenheit, weil es nicht Hip ist. Die Wirksamkeit solcher schlichten Mittel lernt man dann schätzen, wenn man Kinder hat. Hebammen sind da wertvolle Informationsquellen.
    Auch wird heute eine Krankheit als Ärgernis empfunden. Das das vielleicht was mit einem selbst und seinem Verhalten zu tun hat, wird kaum beachtet. Man hat vielleicht einfach mal die Nase voll, wie es im Volksmund heißt.

    Gute Besserung

    Wolfram

  2. Liebe Katharina,
    ein sehr gut geschriebener Artikel – und das trotz Deiner derzeitigen Beschwerden. Ich finde es vollkommen richtig, dass Du Deine Blogleser mal auf ein so alltägliches Thema aufmerksam machst. Ich unterstütze Dich voll und ganz in Deiner Einstellung. „Omas“ Hausmittel dürfen nicht in Vergessenheit geraten, die haben nämlich ihre absolute Berechtigung bei Bagatellerkrankungen. Ein wenig mehr zurück zur Natur würde uns Menschen bestimmt gut tun.
    In diesem Sinne gute Besserung.

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